HDE warnt vor Gefährdung des Bargeldkreislaufs durch Schließung von Bankfilialen
Angesichts anhaltender Schließungen von Bankfilialen bekräftigt der Handelsverband Deutschland (HDE) die Notwendigkeit einer effizienten Bargeldlogistik in der Fläche. Wie die aktuelle Bankstellenstatistik der Bundesbank zeigt, ziehen sich die Banken zunehmend aus der Fläche zurück. Demnach wurde über ein Drittel aller Bankfilialen in den vergangenen sechs Jahren geschlossen. Diese Entwicklung hat laut HDE erhebliche Auswirkungen auf den Einzelhandel.
„Mit jeder geschlossenen Bankstelle wird insbesondere die Versorgung mit Wechselgeld und die Einzahlung der Tageseinnahmen für kleine und mittlere Unternehmen in ländlichen Regionen anspruchsvoller“, so Ulrich Binnebößel, HDE-Abteilungsleiter Zahlungsverkehr. Der alternative Einsatz von Wertdienstleistern werde von vielen Händlerinnen und Händlern nicht als kosteneffiziente Alternative gesehen. „Wir brauchen eine Antwort auf die Frage, wie künftig der Bargeldkreislauf auch dann effizient aufrechterhalten werden kann, wenn Banken keine Bargelddienstleistungen für Gewerbekunden zur Verfügung stellen“, so Binnebößel weiter.
Laut HDE sind zudem die an einigen Standorten alternativ eingerichteten Einzahlungsautomaten unzureichend. Diese seien nicht in jedem Fall für die Anforderungen der Handelsunternehmen ausgelegt. „Die Einzahlung von Scheinen in einer ungeschützten Umgebung ist wenig attraktiv. Auch ist selten eine Ausstattung mit Münzrollengebern vorgesehen“, so Binnebößel. Sprechen müsse man daher entweder über die Optimierung der Ausstattung von SB-Centern der Banken oder über neue Wege für die Ver- und Entsorgung der Handelsunternehmen mit Bargeld in der Fläche. „Für Händlerinnen und Händler ist die Aufrechterhaltung eines effizienten Bargeldkreislaufs extrem wichtig“, so Binnebößel weiter. Eine entsprechende Diskussion sei dringend notwendig.
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